Therapiearten-Zusatztherapien

Bereits geringe Stellungsfehler können Bewegungseinschränkungen und Schmerzen verursachen. Bei dieser alternativen und rein passiven Behandlungsmethode werden Wirbelsäule und Gelenke durch bestimmte Griff- und Massagetechniken mobilisiert.

Benannt nach dem neuseeländischen Physiotherapeuten Brian Mulligan, wird die passive Manuelle Therapie mit gelenkschonender, aktiver Bewegung kombiniert.

Einsatzgebiete, z. B.:

  • Bewegungseinschränkungen
  • Stellungsfehler
  • Blockaden

Der erste Halswirbel, auch Atlas genannt, trägt den gesamten Kopf. Bei Fehlfunktionen kann er – gemeinsam mit dem ebenso belasteten zweiten Halswirbel – die gesamte Wirbelsäule negativ beeinflussen und den Informationsfluss zwischen Kopf und Körper stören. Die Atlas-Therapie ist eine spezielle Manuelle Therapie für diese beiden Halswirbel, die den korrekten Informationsfluss wiederherstellen soll.

Einsatzgebiete z. B.:

  • Nacken- und Kopfschmerzen
  • Schwindel, Gleichgewichtsstörungen, Orientierungsschwäche
  • Migräne
  • Gefühlte Kopfschwere
  • Chronische Müdigkeit
  • Verspannungen und verkürzte Nackenmuskulatur
  • Beeinträchtigung des Seh- und Hörvermögens
  • Kieferknacken und Schmerzen (zu starker Aufbiss)
  • Konzentrationsstörungen
  • Benommenheit
  • Veränderter Blutdruck

Die aus Japan stammende Methode gewinnt aktuell durch ihre rasche Wirkung und leichte Anwendung immer mehr an Bedeutung. Ein elastisches, selbstklebendes Tape wird dabei gezielt auf die Haut über dem zu mobilisierenden Muskel aufgebracht, wodurch es eine dauerhafte „Mikromassage“ bewirkt.

Einsatzgebiete z. B.:

  • Verbesserung der Durchblutung
  • Stabilisierung der Muskulatur
  • Unterstützung des Heilungsprozesses

Durch Balanceübungen und Übungen mit dem eigenen Körpergewicht trainiert die Fitball-Therapie den ganzen Körper, ist jedoch vor allem für den Aufbau der Rückenmuskulatur ideal. Durch den Einsatz des Balles werden die Gelenke entlastet und ein schmerzfreies Training ermöglicht.

Einsatzgebiete z. B.: 

  • Schwangerschaft
  • Beckenbodentraining
  • Rückenschmerzen

Lokal begrenzte Muskelverhärtungen in der Skelettmuskulatur – sogenannte myofasziale Triggerpunkte – sind nicht nur druckempfindlich, sondern können auch Schmerzen in andere Körperregionen ausstrahlen. Die Therapie zielt darauf ab, diese Muskelverhärtungen zu beseitigen, indem starker Druck auf besondere Punkte im Körper ausgeübt wird und dadurch Muskeln schnell und dauerhaft entspannt sowie Schmerzen verringert werden.

Einsatzgebiete z. B.:

  • Künstliche Gelenke
  • Starke Verspannungen
  • Arthrose
  • Verkürzte Muskeln

Die Warmsteinmassage wird seit Urzeiten sowohl im asiatischen und pazifischen Raum als auch in Nord- und Südamerika angewandt. Durch die wohltuende Wärme der Steine werden tiefe Verspannungen in den kleinen Muskeln sowie in den Facettengelenken zwischen den Wirbeln gelöst.

Einsatzgebiete z. B.:

  • Blockaden im Rückenbereich – in Kombination mit Manual Therapie werden Blockaden gelöst
  • Stress und Nervosität
  • Anregung des Stoffwechsels

Die Beckenbodenmuskulatur befindet sich im Körperinneren und unterstützt unter anderem den Verschluss von Anus und Harnröhre. Starke Beanspruchung wie z. B. in der Schwangerschaft oder bei Übergewicht, kann sie schwächen, was häufig zu Inkontinenz führt. Ein fachgerecht angeleitetes Training kann sie gezielt stärken. Erfolgsentscheidend ist dabei zu lernen, wie der Beckenboden zu erspüren ist, um ihn dann entsprechend zu trainieren.

Einsatzgebiete z. B.:

  • Nach Geburten
  • Nach Prostataoperationen
  • Übergewicht
  • Vorbeugung für Erschlaffung im fortgeschrittenen Alter

Ein gesunder Mensch nimmt seine Körperbewegungen und -positionen durch sogenannte Bewegungsfühler (Rezeptoren) automatisch wahr (propriozeptiv). Diese Eigenwahrnehmung ist wichtig, um alltägliche Bewegungen problemlos ausführen zu können. PNF wird seit seiner Entwicklung in den 1950er-Jahren zur Verbesserung der Bewegungs- und Haltungskontrolle sowie zur Schmerzlinderung eingesetzt und fördert das sinnvolle Zusammenspiel von Rezeptoren, Nerven und Muskeln (neurophysiologisch). Nur wenn diese wichtige Zusammenarbeit im Körper reibungslos funktioniert, ist mühelose und selbstsichere Bewegung möglich (Fazilitation). Die aktive Methode orientiert sich an den Ressourcen des Patienten, des Patienten und setzt beim stärksten Körperteil an, um schwächere zu aktivieren. Durch Stimuli wie z. B. Druck, Dehnung oder Widerstand werden Rezeptoren gereizt, um damit Nerven, Muskeln und Gelenke zu provozieren, mit der gewünschten Bewegung zu reagieren.

Einsatzgebiete z. B.:

  • Multiple Sklerose
  • Morbus Parkinson
  • Querschnittlähmung
  • Schädel-Hirn-Trauma
  • Schlaganfall
  • Gelenkoperationen
  • Gesicht-, Mund- und Schluckbeschwerden (inklusive Kieferproblematik)
  • Rückenschmerzen

Wie in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) stehen auch bei der Akupunkt-Massage Meridianpunkte im Fokus der Behandlung. Im Gegensatz zur klassischen Akupunktur kommt die APM jedoch ohne Nadeln aus und ist daher völlig schmerzfrei. Der Therapeut arbeitet nur mit den Händen – vor allem mit den Fingerkuppen – oder setzt gegebenenfalls Massagestäbchen ein. Ziel ist es, den Energiefluss zu aktivieren und Blockaden aufzulösen.

Einsatzgebiete z. B.:

  • Aktivierung der Selbstheilungskräfte
  • Lösung von Blockaden, z. B. im Bereich der Wirbelsäule
  • Erhöhung der Lebensenergie

Morbus Bechterew (Spondylitis ankylosans) ist eine chronische, entzündliche Rheuma-Erkrankung, die Gelenke – speziell Hüft-, Knie- und Sprunggelenke – vor allem aber die Wirbelsäule betrifft. Selten sind auch Organe befallen. Sie tritt oft in jungen Jahren auf und wird aufgrund der unspezifischen Anfangssymptome wie z. B. Rückenschmerzen in der Nacht, Morgensteifigkeit, Gesäßschmerzen oder Beschwerden am Fersenbein lange nicht erkannt. Blut- und MRT-Untersuchung führen zu einer gesicherten Diagnose. Der Erbfaktor HLA-B27 im Blut ist zwar kein Beweis für die Krankheit, wird aber bei 90 % der Betroffenen festgestellt. Charakteristisch für den Krankheitsverlauf sind Entzündungsschmerzen und die zunehmende Versteifung der Gelenke.

Die Spezialtherapie auf der Therapieliege zielt darauf ab, die Beweglichkeit der betroffenen Bereiche möglichst lange zu erhalten und Schmerzen zu lindern. Egal ob Wirbelsäule, Hüfte oder Gelenke betroffen sind, die Therapieliege eignet sich zur Behandlung von allen Bereichen in jedem Stadium der Krankheit. Durch die technischen Möglichkeiten der Therapieliege werden besonders zielführende Bewegungsabläufe initiiert, unterstützt und damit sehr gute Erfolge erzielt.

Einsatzgebiete z. B.:

  • Erhalt und Förderung der Beweglichkeit betroffener Bereiche
  • Schmerzlinderung
  • Lösung von Verspannungen
  • Kräftigung der Muskulatur

Zur raschen, nachhaltigen Schmerzlinderung wird die betroffene Stelle ca. zwei Minuten mit einem speziellen Latexband abgeschnürt und so die Blutzufuhr fast ganz unterbunden. Während dieser Zeit wird der verletzte Körperteil passiv vom Therapeuten oder aktiv vom Patienten bewegt. Abfallstoffe werden dadurch in die Lymphbahnen gedrückt und so abtransportiert. Nach der Lockerung des Bandes fließt das Blut mit hohem Druck in das geschädigte Gewebe/Gelenk zurück, wodurch die Versorgung mit Nährstoffen, Hormonen und Sauerstoff angekurbelt wird.

Einsatzgebiete z. B.:

  • Muskel- und Gelenkbeschwerden:
    • Verstauchungen
    • Verspannungen
    • Zerrungen